"Kontaminiertes Wasser" beschreibt Wasser, das radioaktiv verseucht ist.
Unter dem Standort des AKW Fukushima Daiichi fließt Grundwasser in das Meer. Täglich fließen etwa 100 bis 200 Tonnen dieses Grundwassers in die Reaktorgebäude Nr. 1 bis 4, die Teil der Nuklearkatastrophe sind. In den Untergrundgewölben dieser Reaktorgebäude fließt Grundwasser mit dem dortigen hochgradig kontaminierten Wasser zusammen und vergrößert somit das Gesamtvolumen an kontaminiertem Wasser.
Im Rahmen der "Drei Prinzipien" werden verschiedene Maßnahmen vorgenommen, um zu verhindern, dass kontaminiertes Wasser ins Meer gelangt.
Drei Prinzipien für Maßnahmen zum Umgang mit kontaminiertem Wasser
- Beseitigung der Kontaminationsursache
- Verhinderung des Grundwasserzulaufs zur Kontaminationsursache
- Verhinderung von Lecks
Kontaminiertes Wasser
Durchsickern von Grundwasser in Reaktorgebäude, führt zu Erhöhung des verseuchten Wassers von 350m3/Tag. Die folgenden Maßnahmen werden im F1NPS vorgenommen, um verseuchtes Wasser zu verarbeiten und zu kontrollieren.
1.Entfernungseinrichtung für Multi-Nuklide (ALPS)
Das Entfernen von radioaktiven Substanzen (außer Tritium) aus kontaminiertem Wasser. |
2.Kontaminierte Wassertanks
3.Entwässerung des Untergrunds
Durch das Abpumpen von Grundwasser aus den Brunnen um die Gebäude kann kontrolliert werden, wie viel Wasser in die Gebäude sickert. Das abgepumpte Wasser durchläuft anschließend einen Reinigungsprozess und wird nur dann ins Meer geleitet, wenn die Strahlenbelastung die Einleitungsstandards erfüllt.
4.Grundwasser-Bypass
Durch das Abpumpen von Grundwasser, noch bevor es kontaminiert ist, kann bestimmt werden, wie viel Wasser in die Gebäude sickert. Hierbei werden Brunnen, die sich auf der Bergseite des Geländes befinden, entwässert, und das Wasser anschließend ins Meer geleitet |
5.Installation von gefrorenen Erdwällen als Schild gegen Wasser(In Bearbeitung)
Durch das Einbetten von Vereisungsrohren um das Gebäude herum, können Grundwasser und Erde eingefroren werden, um Eiswände zu bilden. Dieses System verhindert, dass sich Wasser dem Reaktorgebäude nähert und unterdrückt den Grundwasserstrom. |
Primärmaßnahmen
- Notfallmaßnahmen
1. Entfernung des kontaminierten Wassers aus den Gräben (Tunneln)
Entfernen
Die Tunnel, durch die Stromversorgungsleitungen und Rohre verlegt sind, werden mit Beton aufgefüllt, um eine Ansammlung von hochgradig kontaminiertem Wasser, das wieder auslaufen könnte, zu verhindern.
2. Konstruktion zur Verstärkung des Bodens unter dem Deich zur See
Lecks verhindern
"Erdwälle" werden errichtet, indem chemische Lösungen (Wasserglas) in den Deichboden injiziert werden. So wird verhindert, dass kontaminiertes Wasser in das Meer gelangt.
3. Grundwasser-Bypass
Grundwasserzulauf stoppen
Ein Brunnen wurde gebaut, der das noch nicht kontaminierte Grundwasser ableitet. Im April 2014 stimmten Vertreter der Fischereiindustrie und andere zu, dieses Wasser ins Meer abzulassen. Am 21. Mai 2014 begann man mit dem Ablassen.
- Drastische Maßnahmen
4. Betrieb von Nebenabflüssen
Grundwasserzulauf stoppen
Brunnen, die nahe der Reaktorgebäude 1 bis 4 vor der Katastrophe existierten.
Diese wurden außer Betrieb gesetzt, da sich radioaktiv verseuchter Schutt und Regenwasser nach der Katastrophe dort sammelten. Die Brunnen wurden im Herbst 2014 wiederhergestellt und TEPCO informierte alle in Verbindung zur Fischereiindustrie stehenden Personen.
5. Installation der Wasserschutzwand zur Meerseite
Lecks verhindern
Ein ca. 780 m langer Wall wird errichtet werden, indem eine Serie von Pfeilern von 1,1-1,2 m Durchmesser und 20 m Länge in Hafennähe eingetrieben wird. Die Gelenke sind mit Gummi gefüttert, und der Wall wird ca. 2 m vom Deich entfernt platziert
Die dadurch entstehende Lücke wird aufgefüllt, um ein Auslaufen von kontaminiertem Wasser ins Meer zu verhindern.
6. Installation von gefrorenen Erdwällen als Schild gegen Wasser
Grundwasserzulauf stoppen
Die Wände werden durch das Gefrieren der Erde um die Reaktorgebäude 1 bis 4 errichtet. So wird das Grundwasser am Zulaufen gehindert.
- Andere
7. Installation eines Schlickzauns
Lecks verhindern
Ein Unterwasservorhang, installiert um radioaktive Substanzen daran zu hindern aus den Wasserzulaufstellen ins Meer auszutreten.
8. Stabiler Betrieb und Erweiterung der Entfernungseinrichtung für Multi-Nuklide (Advanced Liquid Processing System, ALPS)
Entfernen
Alle 62 Radionuklide, außer Tritium, werden aus dem kontaminierten Wasser entfernt.
Obwohl der Reinigungsprozess auf Grund von Problemen wiederholt gestoppt wurde, verlief der Betrieb seit Ende 2014 reibungslos.
9. Maßnahmen gegen Lecks an den Lagerbehältern für kontaminiertes Wasser und die Ausweitung dieser Maßnahmen
Lecks verhindern
Die konventionellen, genieteten Behälter, die kontaminiertes Wasser enthalten, werden mit geschweißten Behältern ersetzt. Die Anzahl der Behälter wird ebenfalls erhöht.